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Parken in Bonn

Letzts Update: 25. Juli 2022 –

Im Grundsatz bin ich für mehr Ökologie, damit verbunden wäre zwangsläufig ein Rückgang des Verbrennungsverkehrs. Das dies auch weh tun muss und wird war meines Erachtens schon bei Planung und Verabschiedung der notwendigen Maßnahmen klar und ich konnte die helle Aufregung über die Spritpreise nicht verstehen. Wenn ich für’n Euro pro Liter durch die Gegend rappeln darf, werde ich nur schwer dazu zu bewegen sein auf alternative Techniken umzusteigen. Nicht jeder ist da ein Überzeugungstäter. Wir haben im vergangenen Jahr den ersten Schritt getan und einen unserer beiden Diesel (die wir immer als umweltverträglicher als Benziner ansahen) gegen einen volleektrisches Fahrzeug ausgetauscht haben. Eigentlich war das auch schon der dritte Schritt in Sachen fossile Brennstoffe, wir heizen seit mehr als 10 Jahren mit Holzpellets und haben kurz zuvor schon den Stromanbieter danach ausgewählt, ob sein Strommix zu 100% auf erneuerbaren Energien beruht. Das war u. U. eine Spur teuerer als der konventionelle Mitanbieter-Mix, aber realistisch betrachtet ist es 5 vor 12 für den Planeten, auf dem wir leben. Und Deutschland schafft es nach wie vor immer in die Top6, sowohl in absoluten Zahlen des C0²-Ausstoßes als auch beim Pro-Kopf-Verbrauch, der Welt (Quelle), ist aber nur auf Rang 17 bei der Bevölkerungszahl. Das immer wieder vorgebrachte „Deutschland kann alleine nicht die Welt retten“ zieht nicht. Und wenn wir dann noch aufhören würden mit zwei Klicks unsere 5€-Handyhülle in Shenyang zu ordern – aber lassen wir das …

Der Peugeot 208e ist toll und der Fahrspaß groß. Die Reichweite ist mit +/- 300 km mehr als ausreichend, wie bei den meisten Pendlern ist der Weg zur Arbeit überschaubar und wäre realistisch betrachtet sowohl mit dem Fahrrad als auch mit dem ÖPNV machtbar. 3/4 aller Erwerbstätigen haben weniger als 25 Kilometer bis zur Arbeit zurückzulegen, die Hälfte aller Erwerbtstätigen sogar weniger als 10 (Quelle). Wir gehören auch zu diesen 75%, in Coronazeiten sind es sogar eher 0 Kilometer und das meist sogar an 5 Arbeitstagen die Woche. Das Totschlagargument für die „freie Fahrt für freie Bürger“ ist immer der kleine Handwerker, der ohne Auto aufgeschmissen ist. Diese Erwerbstätigengruppe bildet mit rund 12% aber die Minderheit und begründet keinen akzeptablen Wiederspruch zur notwendigen Verkehrswende (Quelle). Diese Zahl ist vermutlich sogar rückläufig, es findet sich ja kein Fachpersonal mehr für das auf goldenem Boden niederliegende Handwerk.

Was also tun, um Leute wie mich, die trotz der Akzetanz der Notwendigkeiten dennoch lieber mit dem Auto unterwegs sind, auf den ÖPNV zu bringen, wenn das Rad schon zu unbequem und witterungsabhängig ist? Wenigstens für die Vergnügungsfahrten zum Einkauf und Flanieren in die Cities der Region wäre das zu wünschen. Vernünftige Preise für die veralteten, überfüllten und zum Teil unappetitlichen Busse und Bahnen aufzurufen wäre mein erster Geistesblitz. Das sieht man beim hiesigen Betreiber anders und hat sie zur Sicherheit auch in 2022 mal wieder angehoben. Das Aus für den ÖPNV? Vielleicht, wäre da nicht der tapfere Stadtrat in Bonn. Wenn die Drecksdroschke zu teuer ist muss das Auto eben noch unattraktiver sein. Und so zahlt man künftig 2 € für eine halbe Stunde im Innenstadtbereich (Quelle). Damit katapultiert sich die eigentlich immer nur durch Pleiten, Pech und Pannen für Schlagzeilen sorgende Bundesstadt zumindest in der bundesweiten Parkgebührenstatistik auf einen Spitzenplatz (Quelle). Irgendwie kommt man schon nach ganz oben, man muss eben nur wissen wie …